Unsere Französischlehrerin Amaia Areitio schreibt von ihren Erfahrungen im Sprachunterricht – vom ersten Kontakt der Kinder mit einer neuen Fremdsprache bis hin zur ersten Sprachprüfung DELF Prim. Sie erklärt, was eine solch frühe Prüfungserfahrung für die Persönlichkeitsentwicklung, für den schulischen Werdegang und vor allem für die Motivation der Kinder bedeutet.
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Eine Fremdsprache zu erlernen erfordert einiges an Anstrengung – egal, ob man ein Kind oder erwachsen ist. Wenn man aber schon früh damit beginnt, fällt es einem leichter. Wissenschaftliche Studien zeigen: Je früher man eine Fremdsprache lernt, desto schneller macht man Fortschritte und lernt auch andere Sprachen einfacher. Fakt ist: Wenn ein Kind schon früh mit einer Fremdsprache in Berührung kommt, wird es diese Sprache später auch besser beherrschen, als wenn es erst spät damit beginnt.
Das Erlernen einer Fremdsprache öffnet viele Türen, die sonst verschlossen geblieben wären. Ebenso öffnet es den Geist und lässt uns unsere Umwelt aus einer anderen, aufgeschlosseneren Perspektive betrachten. Französisch ist eine linguae mundi, die überall auf der Welt gesprochen wird und sich im Laufe der Zeit in mannigfaltige Variationen weiterentwickelt hat. Indem Sie Ihrem Kind die Möglichkeit geben, auf unserer multilingualen Schule Französisch zu lernen, eröffnen Sie ihm gleichzeitig das Tor zur französischsprachigen Welt sowie zu Werten wie Offenheit und Toleranz, aber auch Kreativität und Entschlossenheit.
Spielen ist ein effektives Mittel zur Motivation. Man könnte sagen, das Spielen sei die wichtigste Aufgabe, der sich ein Kind widmen soll: Beim Spielen entwickeln Kinder wichtige kognitive und sensorische Fähigkeiten, entdecken Emotionen, stellen alltägliche Situationen nach und lernen dadurch, wie sie mit der Welt um sie herum interagieren und zurechtkommen können. Kurz gesagt: Beim Spielen entwickeln Kinder ihre Persönlichkeit.
Beim Erlernen einer neuen Sprache braucht natürlich auch ein Kind Unterstützung und muss ermutigt werden – vor allem aber soll es Spass machen! Kinder haben ein starkes Bedürfnis zu spielen, sich zu bewegen und Dinge auszuprobieren. Als Lehrerin versuche ich es daher stets zu vermeiden, dass meine Schüler mehr als 30 Minuten lang still zu sitzen müssen. Ich wechsle im Unterricht so oft wie möglich die Lehrmethode: Zuhören, ausprobieren, selbständiges Arbeiten im Arbeitsheft und Gruppenarbeit mit den anderen Kindern wechseln sich stetig ab.
Kinder lernen mit ihrem Körper, mit all ihren Sinnen, Erinnerungen und Erfahrungen. Ich biete ihnen im Unterricht stets eine Vielzahl von Aktivitäten an, sodass jeder Schüler die Aktivität findet, die gerade seinem Bedürfnis und seinem Persönlichkeitsprofil entspricht.
Das DELF Prim ist ein hervorragender Motivationsfaktor, denn die Prüfung ist eine positive, einfache und verständliche Evaluation des Lernfortschritts. Auch die Themenbereiche sind hervorragend an junge Lerner angepasst.
Die DELF Prim Prüfung ist für die Kinder der erste Test ausserhalb der Schule. Sie legen zum ersten Mal in ihrem Leben eine mündliche Prüfung ab. Da wir unsere Schüler optimal auf die DELF Prim Prüfung vorbereiten, bestehen sie alle mit hervorragenden Ergebnissen und gehen mit positiven Erlebnissen aus der Prüfung hervor.
Die Kinder sehen also, dass ihre Bemühungen Früchte tragen und blicken dem nächsthöheren DELF Niveau hochmotiviert entgegen.
Ihnen wird ausserdem bewusst, dass das Französischlernen eine Eintrittskarte in viele französischsprachige Kulturen bedeutet und das motiviert sie, die Sprache immer besser zu beherrschen. Unsere Schüler freuen sich immer sehr auf das Französisch-Camp in der Romandie (französischsprachige Schweiz) oder in Frankreich und manche fragen sogar ihre Eltern, ob sie in den Ferien mal nach Belgien, Kanada oder Afrika fahren könnten.
Der grösste Vorteil der DELF Prim Prüfung ist, dass jedes Kind die passende Prüfung auf dem gewünschten Niveau ablegen kann (A1.1 / A1 oder A2), ganz unabhängig davon, in welcher Klassenstufe es ist oder wann es an unsere Schule gekommen ist. So können wir anders herum auch jedes Kind sofort in unser Französischprogramm eingliedern. Gemeinsam mit dem Schüler ein erreichbares und realistisches Ziel zu setzen, ist ausserdem ein wichtiger Motivationsfaktor und eine treibende Kraft für den persönlichen Einsatz und den schulischen Fortschritt des Schülers.
Das DELF ist ein international anerkanntes Sprachdiplom mit unbegrenzter Gültigkeit. Bei einem erneuten Umzug ins Ausland und Schulwechsel ist das ein grosser Vorteil.
Wenn ein Kind eine neue Sprache lernen soll, müssen wir es gemeinsam dafür begeistern. Wir müssen es dort abholen, wo es ist und das Kind so nehmen, wie es ist – um es auf seine eigene Art und Weise auf den Weg des Sprachenlernens zu führen.
«Ermutigen», «wertschätzen», «Interesse», «motivieren», «miteinbeziehen», «die Lust und die Freude am Lernen vermitteln» sind meine abschliessenden Gedanken zu diesem wichtigen Thema. Denn wenn Kinder Freude am Lernen haben, dann betreten sie das Klassenzimmer mit einem Lächeln im Gesicht und am Ende der Stunde sagen sie zu mir: «Die Stunde ist viel zu schnell vergangen, Frau Areitio!».