Haben Sie schon mal was von Baby Sign Language, also Babyzeichensprache, gehört? Falls ja, haben Sie sich vielleicht gefragt, ob sie wirklich funktioniert und wie sie die Kommunikation mit Ihrem Baby verbessern kann? Unser Team bei Tandem IMS verwendet Baby Sign Language schon seit mehreren Jahren konsequent in unseren Kita- und Vorschulgruppen. Wir sind davon überzeugt, dass sie unsere Kommunikation mit den Kleinsten nachhaltig verbessert hat. Deshalb möchten wir gerne erklären, wie Babyzeichensprache funktioniert, welche Vorteile sie mit sich bringt und wie Sie sie Zuhause einführen und verwenden können.
Mit Hilfe der Baby Sign Language können Eltern oder Betreuungspersonen mit ihrem Kind und Kindern allgemein interagieren. Was aber noch wichtiger ist: Sie gibt auch dem Baby die Möglichkeit, sich mitzuteilen und mit ihnen zu kommunizieren. In einem frühen Alter kann es für ein Baby sehr frustrierend sein, wenn es ausdrücken möchte, wie es sich fühlt oder was es braucht. Oft überträgt sich diese Frustration an Familienmitglieder und Betreuungspersonen, die natürlich auch gerne wüssten, was das Baby möchte und braucht.
Unsere Früherzieherin Karen ist davon überzeugt, dass symbolhafte Zeichen und Gesten Eltern und Baby dabei helfen, miteinander zu kommunizieren. Ihrer Meinung nach ist es das Beste, gleichzeitig mit den Gesten die Worte auszusprechen. So kann das Kind beide Informationen miteinander verbinden, womit Baby Sign Language aktiv den Spracherwerb unterstützt.
Ab einem Alter von etwa sechs Monaten wissen Babys sehr genau, was sie wollen und wann sie es wollen. Wenn Ihr Baby etwas braucht, Ihnen das aber nicht mitteilen kann, ist das oft sehr frustrierend für beide: Das Baby und die Eltern. Denn Sie sehen deutlich, dass Ihr Kind etwas braucht – können es aber nicht schnell genug herausfinden, bevor Ihr Baby anfängt zu weinen oder zu schreien. Mit Baby Sign Language können Sie eine Verbindung zu Ihrem Kind aufbauen und ihm helfen, sich verstanden zu fühlen sowie seine Bedürfnisse mitzuteilen.
Die Anwendung von Baby Sign Language begünstigt unserer Erfahrung nach ausserdem die Entwicklung anderer Kommunikationsfähigkeiten sowie die visuelle Wahrnehmung. Durch den aktiven Blickkontakt mit Ihrem Baby erhöht sich dessen Aufmerksamkeitsspanne merklich. Dies wiederum stärkt zwischenmenschliche Verbindungen des Babys und hilft ihm zu verstehen, wie es Kontakt zu anderen aufbauen kann. Die Verwendung von Baby Sign Language hilft zudem beim Wortschatzaufbau, weil die Gesten direkt mit den entsprechenden Wörtern für Essen, Trinken und sogar Personen verbunden werden.
Karen empfiehlt, mit einfachen Gesten wie Essen, Trinken, Milch, Wasser, Banane oder Apfel anzufangen. Diese Zeichen sind für den Anfang sehr hilfreich, weil Sie so die Vorlieben Ihres Kindes kennenlernen können. Ihr Baby kann Ihnen mitteilen, dass es hungrig ist und was es gerne möchte. Auch wenn jüngere Babys vielleicht noch nicht in der Lage sind, die Gesten selbst auszuführen, können sie sehr wohl erkennen, was ihre Eltern ihnen durch Zeichen und Worte mitteilen – und sind dann in der Lage, darauf zu reagieren. Allgemein können Babys Gesten früher erkennen, als sie selbst auszuführen. Jedoch können sie einen Gegenstand bereits durch Zeichen ausdrücken, noch bevor sie ihn durch Worte benennen können. Der «Zwischenschritt» der Baby Sign Language ermöglicht es Ihrem Baby also, von klein auf ein Verständnis für Kommunikation zu entwickeln.
Erste Zeichen können Sie ganz leicht nebenbei in Ihren Alltag integrieren, z. B. beim Füttern oder beim gemeinsamen Singen. Gerade in Kinderliedern tauchen viele eingängige Gesten auf, die sich Kinder leicht merken können und die sie in der Baby Sign Language dann wiedererkennen. Karen schlägt vor, mit einfachen Zeichen zu beginnen. Anschliessend können Sie Bilder und Sign Language Poster aufhängen, um weitere Wörter einzuführen, wie z. B. Familienmitglieder, Gegenstände im Haus oder Haustiere. Durch die Einführung immer neuer und mehr Gebärden erweitern Sie nach und nach den Wortschatz und den sprachlichen Ausdruck Ihres Babys.
Mehrsprachige Familien profitieren sicherlich am meisten von einer Babyzeichensprache. Nicht selten kennt ein Kind ein Wort in einer Sprache, ist in einer anderen Sprache aber unsicher. Dann kann es die bekannten Zeichen und Gesten nutzen, um sich zu versichern, das Wort zu festigen oder neu zu lernen. Ebenso können Eltern Baby Sign Language verwenden, um ihrem Kind neue Wörter in einer anderen Sprache beizubringen.
Unsere Erfahrung zeigt, dass Baby Sign Language sehr hilfreich für Eltern ist. Sie hilft ihnen, die Bedürfnisse ihres Kindes besser zu verstehen, es kommt zu weniger emotionalen Ausbrüchen durch Frustration. Eltern unserer Schüler:innen berichten ausserdem, dass sie sich durch die Zeichensprache sicherer fühlen, wenn es darum geht, auf die Bedürfnisse ihres Kindes einzugehen. Sie sagen, es sei schön zu beobachten, wie ihre Kinder denken, lernen, sich entwickeln und durch ihre neue Kommunikationsmöglichkeit mehr und mehr an Selbstvertrauen gewinnen. Einige unserer Eltern sind zudem der Meinung, dass die Fähigkeit, in einem so jungen Alter zu kommunizieren, den Wortschatz und die sprachlichen Fähigkeiten ihres Kindes auch langfristig erweitert hat.
Übrigens profitieren auch Geschwister und andere Kinder von der Baby Sign Language. Oft möchten ältere Kinder eine Bindung zu ihren jüngeren Geschwistern aufbauen – doch sie sind unsicher, wie sie mit dem jüngeren Kind kommunizieren sollen, solange sie nicht sprechen können. Wenn Sie all Ihren Kindern Baby Sign Language beibringen, können sie dadurch miteinander «reden». Das unterstützt Ihre Kinder dabei, eine enge Bindung mit- und zueinander aufzubauen.
Seit wir Baby Sign Language in unseren Kita- und Vorschulgruppen verwenden, berichten unsere Eltern von zahlreichen Vorteilen für sich und ihre Kinder. Ihrer Meinung nach ist Baby Sign Language eine wunderbare Möglichkeit, mit ihrem Baby zu sprechen, zu lachen, eine tiefe Verbindung aufzubauen und gemeinsam zu wachsen. Kinder, die Baby Sign Language gelernt haben, profitieren auf lange Frist auch in ihrer psychologischen Entwicklung davon: Durch ein stärkeres Selbstvertrauen und ein höheres Selbstwertgefühl. Im Allgemeinen stellen unsere Eltern weniger emotionale Ausbrüche fest, da ihr Baby endlich seine Bedürfnisse und Wünsche mitteilen kann. Nach und nach erwirbt das Kind auch die entsprechenden Worte für die Zeichen, die es von klein auf erlernt hat. So kann es seinen Wortschatz schneller erweitern und fühlt sich wesentlich sicherer beim Spracherwerb.
Unser Krippenteam ist geschult und zertifiziert von TinyTalk. Mit den Kindern, die Tandem IMS täglich besuchen, benutzen wir eine Vielzahl an Zeichen und Gesten der Baby Sign Language. Und das Beste daran ist: mit den Händen reden macht Spass!